Zu Gast in Augensternswelt: made with Blümchen über Ordnung und Projektmanagement im Nähzimmer

Hallo zusammen, und danke, liebe Annette, dass Du mich als Gastautorin zu deinem Schwerpunkt „Finish old Stuff“ eingeladen hast, um über meine UFOs, WIPs und NafOs zu berichten. Seit Anfang 2015 betreibe ich (Gabi), meinen Textil-Blog made with Blümchen – als reines Hobby. Dort nähe, handsticke, stricke und häkle ich und berichte auch manchmal von textilen Veranstaltungen, denn ich liebe die Besuche bei Märkten und Textilkunst-Ausstellungen. Aber am allerliebsten probiere ich – meist im Rahmen der Aktion „Stoffspielereien„, deren Termine und Gastgeberinnen ich seit einiger Zeit koordiniere – mir bisher unbekannte textile Techniken aus und teile die Erfahrungen. (Meist gehen die Experimente gut, aber machmal auch daneben. 😀 )

Beruflich bin ich als IT-Dienstleisterin selbständig und sitze – wenn ich nicht gerade auswärts einen Kundentermin habe oder einen Workshop halte – daheim am Schreibtisch im Home-Office. Deshalb war es mir auch sehr wichtig, dass ich in unserer neuen großen Wohnung (vor eineinhalb Jahren sind wir hoffentlich zum letzten Mal in unserem Leben umgezogen) einen eigenen Büroraum habe, den ich abends verlassen kann und die Tür zumachen.

Mein Arbeits- und Nähzimmer

Ähem. Eigentlich ist der Raum – vom Volumen her, wenn ich ehrlich bin – ein Viertel Büro und drei Viertel Kreativ-Reich. (Mein Mann hat dafür eine Werkstatt im Keller, in der er auch abends fräsen oder bohren kann, ohne dass es jemand im Haus stört.)

Heute möchte ich Dir ein paar Strategien vorstellen, wie ich mit meinen Kreativ-Projekten umgehe.  Wobei ich nicht viel Unterschied zwischen UFOs (Unfertige Objekte), WIPs (Work in Progress) und NafOs (nicht angefangene Projekte) mache, sondern bei mir eigentlich alles Projekte in unterschiedlichen Stadien sind. Kaum UFOs, jeweils 1-2 WIPs und der Rest sind Materialien für Potenziale und Möglichkeiten.

Zuerst priorisieren und dann auf EIN Ding konzentrieren

Wie bei den meisten von Euch hat auch mein Tag nur 24 Stunden, meine Projektideen und Wünsche würden für mindestens drei Mal so viel Zeit reichen! Zusätzlich gibt’s noch Arbeit, Partner, Kinder, Eltern, Freunde, andere Hobbies und die aktive Mitarbeit in einem Verein. Puh!

Von all den vielen Ideen (nicht nur beim Nähen) fühlte ich mich früher häufig so erschlagen, dass ich vor lauter Überforderung im Endeffekt gar nichts gewerkelt habe, sondern ein Buch gelesen oder so. Meine zwei Strategien dagegen sind inzwischen: 1) Prioritäten setzen: Was will/muss ich bald machen, was kann warten? Und dann: 2) Jeweils nur EIN Nähprojekt am Nähtisch liegen haben. Ich habe meistens noch ein Häkel- oder Strick- oder Stickprojekt parallel laufen, mit dem ich gerne auf der Couch im Wohnzimmer rumlümmle, aber am Nähtisch und in seiner Umgebung darf nur immer ein Projekt liegen, nämlich das nächste.

Aber wie entscheide ich, was als nächstes dran ist? Alle Projekte und Ideen, die sonst in meinem Kopf herumflattern und sich um meine Aufmerksamkeit streiten würden, sammle ich auf einem so genannten „Board“ in einem To-do-Listen-System namens Trello. Dort habe ich Listen betitelt mit „Sommerprojekte“, „Nützliches“, „Winterprojekte“, eine Liste mit Ideen für Blogposts zu denen es noch kein konkretes Projekt gibt, und eine Liste mit den geplanten, chronologisch geordneten Blogposts für den jeweils laufenden Monat.

Mein Handarbeits- und Blog-Board auf Trello

Ständig kommen neue Ideen dazu, andere erledige ich, weitere lösche ich nach einiger Zeit wieder, wenn sie schon zu lange am Board rumlungern und mich eigentlich gar nicht mehr interessieren. (Insofern habe ich keine wirklich alten UFOs. Die sind schon lange als Projekt wieder aufgelöst.)

Die Ideen, die mich am meisten reizen, verschiebe ich auf den Listen nach oben – die Reihenfolge verändert sich also häufig. Und ein Mal im Monat wandern die obersten (also aktuell interessantesten) paar Projekte auf die Blogplan-Liste (hier nicht zu sehen, weil sie weiter links ist), wo sie einen Termin bekommen.

So plane ich jeweils am Ende des Monats für die nächsten vier Wochen, was ich wann werkeln und anschließend möglichst am Blog präsentieren möchte. Dabei versuche ich realistisch abzuschätzen, wie viel Zeit ich überhaupt aufbringen kann. Derzeit reichen meine Ressourcen für ca. einen Blogpost und ein bis zwei Näh-Projekte die Woche plus ein bisschen Handarbeiten am Sofa. Vieles, was ich gemacht habe, schafft es dann auch gar nicht auf den Blog; schlicht, weil mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Aber ich habe eine Struktur und eine Reihenfolge, die mir sehr dabei hilft, dass ich ganz vieles gemächlich aber kontinuierlich abarbeite, ohne mich überwältigt zu fühlen. Und ich mag auch sehr die Verzahnung von Werkeln und am Blog Zeigen; das greift bei mir ineinander und ergänzt sich sehr fein: Das eine spornt das andere an.

Wobei ich auch noch dazu sagen muss: Die Liste ist für mich ein Plan, der mich leitet. Aber ich halte mich nicht sklavisch dran. Wenn sich spontan eine Idee in den Vordergrund drängt, wird es meist sehr gut sprich: produktiv, wenn ich diesem Impuls nachgebe und die Kreativität sprudeln lasse.

Die Struktur in den Listen finden sich auch im Nähzimmer wieder. Auf der Liste gibt es eine „Inbox“ auf der die neuen Ideen landen, bevor sie einer der Listen zugeordnet werden. Im großen Regal gibt es eine Kiste „Inbox“, in der vorwiegend zu reparierende Sachen landen, damit sie nicht nicht irgendwo sonst zu stapeln beginnen. Auch diese „Inbox“ leere ich regelmäßig. Ich mag nämlich keine unübersichtlichen Stapel und Haufen.

Stehend statt liegend aufbewahren

Früher hatte ich überall Stapel mit angefangenen oder möglichen Projekten herumliegen. Aber Stapel sind der Tod eines Projektes. Du weißt nie genau, was drinnen steckt, dann kommen sie vielleicht noch ins Rutschen, alles kommt durcheinander. Brr.

Vor einiger Zeit habe ich dann bei einer anderen Bloggerin (leider weiß ich nicht mehr, bei wem) gelesen, dass sie ihre Stoffe mittels eines Kartonstückes in gleich große Stoffbündel faltet und diese dann in Schubladen unterbringt. „Genial!“ dachte ich, und hab genau das gleiche mit allen meinen Stoffen für Kleidung und Stoffen für Patchwork und andere kleinere Projekte gemacht. (Auch die derzeit sehr gehypte Marie Kondo propagiert die stehende Aufbewahrung von allem Möglichen, unter anderem Shirts im Schrank.)

Am liebsten bewahre ich die Sachen „stehend“ auf: Patchworkstoffe und Kleidungsstoffe in Schubladen, Schnittmuster in Klarsichthüllen in Zeitschriftensammlern.

So ist praktisch alles in meinem Nähzimmer griffbereit: Ich kann einen Stoff aus der Kiste nehmen, ohne dass der Stapel zusammenbricht und alles ins Rutschen kommt.

Die Zutaten für die Projekte auf der jeweiligen Monatsliste (Stoff plus zugehöriges Schnittmuster bzw. Anleitung), bereite ich meist ebenfalls Anfang des Monats vor und „stelle“ sie nebeneinander in die Kiste „aktuelle Projekte“. Ich finde es praktisch, wenn ich nicht erst lange suchen muss sondern alles mit einem Griff beieinander habe, wenn ich Zeit zum Nähen habe.

Die Projekte stehen in der Box „Aktuelles“

Bei vielen anderen lese ich, dass sie sich beim Nähen super entspannen können. Für mich ist Nähen viel anstrengender als zum Beispiel Stricken oder Häkeln. Ich muss mich konzentrieren und mich selbst überlisten, indem ich die Hürde des Anfangens so klein wie möglich mache. 😉

Das war’s von meiner Seite zum Thema Ordnung und UFOs bzw. Projektplanung. Ich bin gespannt auf Eure Kommentare. Vielleicht wollt Ihr mir erzählen, was Ihr vom senkrecht Aufbewahren und Sammeln aller Projekte in flexiblen Listen haltet?

Danke fürs Lesen, und liebste Grüße von
Gabi (made with Blümchen)

 

 

Linked: Let’s finish old stuff – Die UFO Linkparty Dings vom Dienstag, Creadienstag

 

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30 Kommentare

  1. Ein aufschlussreicher Einblick. Man muss sein System im Rahmen der Möglichkeiten und Vorlieben finden. Bei mir muss übersichtlich beisammen sein was zusammen gehört. Das führt gelegentlich zu einem Behältnisdomino. Eine Sache, z B. Garne braucht ein größeres Behältnis und das frei werdende bringt Platz für etwas das beengt gelagert ist usw.
    Zum stehend lagern habe ich zu viele Stoffe. Wichtig ist, dass sie nach Art und Farben geordnet sind. Aus den Augen, aus dem Sinn … das ist ein Nachteil von Kartons, die sich bei mir für Stoffe nicht bewähren.
    Gleichzeitige Projekte gibt es oft mehrere, allerdings verschiedener Art. Dabei sind auch welche, die bewusst dauern dürfen weil immer wieder neue Stoffreste Verwendung finden. Manchmal drängen auch Nähkurstermine oder ich brauche Musterfotos lange vor dem Kurs. Für Nähkurse gibt es hier auch unfertige Projekte zum Zeigen der Zwischenschritte.
    Listen führe ich nicht, ich suche und platziere Zeitfenster im elektronischen Kalender. Allerdings füllen sich die Stunden mit Herannahen immer mehr als man denkt und ich verschiebe oft mehrmals obwohl ich bewusst Zeitpuffer frei halte.
    LG Ute

    1. Danke für Deine Einblicke, liebe Ute! Ich blockiere mir auch Zeitblöcke und dann geht es häufig wie bei Dir: Ich muss „nur schnell noch“ ein paar E-Mails beantworten, einen Artikel lesen, die Wäsche aufhängen… und schwupps ist die eigentlich frei gehaltene Zeit vorbei und wieder nichts. Meist geht es bei mir am besten, wenn ich eine fixe Deadline habe, d.h. ein Blogpost an einem bestimmten Tag raus soll, wie z.B. bei den Stoffspielereien. Ansonsten kann viel verschoben werden… lg, Gabi

  2. Liebe Gabi,
    vielen Dank für die Einblicke in deine Ordnung und vor allem den Tipp mit der Liste für die Pläne, das schaue ich mir nähe an. Ich bewahre die meisten Stoffe auch gerollt/gefaltet und hintereinander (vertikal!) gestapelt nach Farben in Boxen auf, das ist für mich die beste Lösung, den Überblick wenigstens einigermaßen zu behalten. 🙂
    Viele Grüße
    Anni

    1. Liebe Anni, die „Trello“ App kommt eigentlich aus dem Projektmanagement und den To-do-Listen. Aber natürlich kann man die auch für alle anderen Lebensbereiche und ihre Projekte verwenden. Schön, dass Du auch zur „Faktion vertikal“ gehörst! Für mich funktioniert das auch wunderbar. lg, Gabi

  3. Hej Gabi,
    ein toller Einblick in dein Reich und ich muss feststellen, das ich ähnliche Strategien habe :0) wenn ich nähe, dann darf auch nur ein projekt in reichweite sein. Ich habe immer mehrere Projekte gleichzeitig am Wickel und kann mich da schnell verzetteln :0) aber wenn auf dem nähtisch nur eines liegt, arbeite ich daran weiter. dann kommt es wieder in meine projektkiste und oft arbeite ich dann wieder an einem anderen weiter. die UFO kiste leere ich gerade so nach und nach. Ich hab meine Stoffe in kleinen Plastikboxen verstaut, ich hab den Tick und besitze oft nur 0,5 m von Stoffen, weil ich oft nur kleine Projekte habe.Danke für so einige Tips! ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

    1. Hallo Ulrike, Deine finde ich eine gute Strategie, wie man parallel an mehreren Projekten arbeiten kann und trotzdem immer nur auf eines auf ein Mal fokussiert. Manchmal beginnen sich neue Stoffe oder zu reparierende Kleidungsstücke oder von Freundinnen geborgte Schnittmusterhefte neben dem Nähtisch zu stapeln. (Ich bin nämlich nicht gefeit vor Stapeln, ich räume sie dann nur immer so bald wie möglich weg.) Und so einen Stapel im Augenwinkel lenkt mich mega ab. Mit nur einem Projekt am Tisch und in der Nähe des Tisches bleibe ich viel fokussierter, und im Hier und Jetzt, anstatt mich gedanklich schon mit dem nächsten und übernächsten Projekt zu beschäftigen.
      Den Tick mit wenig Stoffen habe ich auch! Häufig übernehme ich auch von jemand Reststoffe, die können dann auch mal A4, A5 oder kleiner sein. Für kleinteilige Patchworkprojekte reicht das volllkommen! lg, Gabi

  4. Schöner Beitrag und danke, dass du uns so viel von deinem Reich zeigst. Ich bin ja auch so ein Ordnungsfreak, Patchworkstoffe senkrecht, der Rest in kleinen Stapeln. Sonst übersichtlich in Schubkästen. Immer ein Teil fertig machen … hmm, für mich sind manche nähhürden einfach hoch und dann schiebe ich sie vor mir her. Oder es gibt längere nähpausen und dann … aber heuer mache ich mich noch an die Quilts. Trello muss ich mir mal wieder ansehen, ich mag sowas gern, aber früher war es mir doch recht umständlich. Im Moment hab ich so Schmierzettel. Liebe Grüße Ingrid

    1. Liebe Ingrid, eigentlich steht schon seit Längerem ein noch detaillierterer Einblick in mein „Näh-Reich“ am Blogplan, auch zahlreiche Bilder existieren schon. Aber er hat es bisher noch nicht zur Umsetzung geschafft. Vielleicht sollte ich jetzt den Schwung ausnutzen. lg, Gabi

    1. Ja, schau mal, liebe Eva! Nachdem ich einige andere To-do-Listen Apps ausprobiert habe, bin ich bei Trello gelandet. Ich mag es so gern, weil die Listen nebeneinander stehen. Ich mag das zweidimensionale viel lieber als das Eindimensionale vieler anderer solcher Apps. lg, Gabi

  5. Liebe Gabi,
    Dein System finde ich beachtenswert, und ich merke auch, daß ich umbedingt eine Sortierung brauche und lieber 1 Ding nach dem anderen mache und nicht gerne zu viel unsortiert rumliegen habe. Aber Listen, da weiß ich nicht, ob ich mich damit anfreunden könnte. Klingt mir zu sehr nach Arbeit und Kanban und Tickets….
    Dir noch weiterhin frohes und erfolgreiches Schaffen!

    1. Liebe Christiane, da hast du ganz Recht: Die Listen in Trello und das System der „Ein-Minuten-To-do-Liste“, mit dem ich mich angefreundet habe, kommen aus der Welt des Projekt- und Zeitmanagements. Es gibt Leute die das mögen, und andere, die das nicht so mögen. Ich teile meine Zeit zwischen Beruf, Familie, Handarbeiten und Bloggen auf, in Zeitblöcken, und alles in einem System, also nahtlos. Meine früheren Papierlisten (ich war schon immer eine „Listen-reiche“ Frau…) musste ich immer und immer wieder umschreiben. Dazu kam die Panik, ja keine gute Idee zu vergessen. Für mich hat sich das Sammeln in einem zentralen (elektronischen) System als die beste Methode ergeben. Das heißt aber nicht, dass es für jede Frau das richtige System ist. Dir die liebsten Grüße, Gabi

  6. Liebe Gabi!
    Du bist ja super organisiert. Da könnte ich mir wohl mehrere Scheibchen abschneiden. Aber ich liiiiiebe meine Chaos 🙂
    Vor allem Dein geplantes herangehen an Projekte ist faszinierend. Und immer nur ein Projekt… meine Hochachtung – das kann ich nicht.
    Alles Liebe für dich und Annette
    Karin

    1. Liebe Karin, so hat jede das Ihre. Für Chaos bin ich zu faul, zu faul zum Suchen nämlich. 😉 Seit ich mich auf immer nur ein Projekt konzentriere bin ich viel zufriedener. Und es braucht nicht so viel Platz. lg, Gabi

  7. Liebe Gabi, was für ein toller Erfahrungsbericht! Da steckt so viel drin, was bei etwas Disziplin durchaus umsetzbar ist. Meine Stoffe hab ich in Schubladen, die mit der Farbe beschriftet sind und sie sind stehend darin aufbewahrt. Das ist wirklich viel übersichtlicher. Der wichtigste Tipp ist für mich, dass immer nur ein Projekt auf dem Nähtisch liegen darf. Das erscheint mir sehr vernünftig und schützt davor, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Alles in allem ist deine Ordnung vorbildlich und darf uns nun alle anspornen. Danke dir.
    Und Danke an Annette, die die Plattform bietet.
    LG eSTe

    1. Liebe eSTe, diese Ordnung ist ja nicht jederfraus Sache, und es gibt glaub ich überhaupt niemand (außer wirklich zwanghafte Persönlichkeiten), bei dem es immer tipptopp aufgeräumt wäre. Bei mir natürlich auch nicht. MIR helfen solche Listen. Sie nehmen mir die Angst etwas Wichtiges zu vergessen (beim Handarbeiten sicherlich nicht so wichtig wie bei Familienterminen oder im Beruf) und helfen mir dabei, meine Zeit zu strukturieren. Ich bin so eine, die immer zu viele Ideen hat, am liebsten alles auf einmal machen möchte, und sich häufig überwältigt fühlt von der Menge an Dingen, die erledigt werden könnten. Früher hatte ich häufig das Gefühl, eigentlich nix geschafft zu haben, und der Berg der unerledigten Dinge wird gleichzeitig immer größer! Jetzt hab ich mir gut eingerichtet, auch mit dem System der „Ein-Minuten-To-do-Liste“. Das hat für mich wenig mit Disziplin zu tun, dafür mehr mit Selbstschutz. 😉 Weil sich meine Perspektive verschoben hat von „was alles zu tun ist“ auf „was ich alles erledigt habe“. Es macht mich zufriedener. lg, Gabi

  8. Liebe Gabi,
    vielen Dank für Deinen Beitrag und ich freue mich schon, weiter in Deinem Blog zu stöbern, den kannte ich nämlich noch nicht 😉
    Momentan – nun ja, für die nächsten Jahre – habe ich keinen eigenen Nähraum, sondern nähe im Wohnzimmer. Das hat aber den Vorteil, dass ich danach immer aufräumen muss und wirklich nur die für das jeweilige Projekt benötigten Dinge in einem Wäschekorb habe (der in der Abstellkammer steht, wenn ich gerade nicht nähe), das sorgt für Übersicht.
    Und immer nur an einem Projekt arbeiten ist auch ein super Tipp, Multitasking ist sowas von out!
    Nochmals danke und viele Grüsse,
    Mühlenmeisje

    1. Hej Mühlenmeisje, ich freu mich sehr, wenn Du bei mir stöberst, sei herzlich willkommen dabei! Ich habe ja auch einige Jahre im Wohnzimmer genäht. Das Wegräumen-Müssen ist Fluch und Segen, finde ich. Es kann auch ein Vorteil sein, wie du schreibst, aber gerade bei länger dauernden Projekten mag ich lieber die Sachen liegen lassen können. Na gut, du kannst es Dir nicht aussuchen, insofern hast Du das für Dich ja gut gelöst. Multitasking ist tatsächlich out, es tut – wissenschaftlich nachgewiesen – nicht gut. lg, Gabi

  9. Ich finde es bewundernswert wie gut du organisiert bist. Das kriege ich nicht hin. Und ich gebe zu, ich weiß auch nicht wirklich, ob ich das will. Ich habe das Gefühl, ich wäre länger mit sortieren beschäftigt, als mit Nähen oder Stricken.
    Und alle Stoffe so wunderbar sortiert – darauf bin ich schoin ein bisschen neidisch – krige ich nicht hin. Dafür fehlt mir leider der Platz. So liegt alles ziemlich eng gestapelt im Schrank.

    Gruß Marion

    1. Liebe Marion, diese Ordnung kommt vom „kleinen Monk“ in mir. Das liegt nicht jederfrau, und schon gar nicht muss das jede Frau so machen wie ich! Mir tut es gut, wenn zusammengeräumt ist und ich die benötigten Dinge mit einem Griff habe. Und ich werde narrisch, wenn etwas nicht dort ist wo es sein sollte, weil z.B. ein Familienmitglied sich etwas ausgeborgt und nicht zurückgebracht hat (grummel).
      Das anfängliche Sortieren braucht Zeit, das stimmt. Aber wenn das System mal etabliert ist, kommt alles einfach wieder an seinen Platz zurück (auch hier hören wir wieder Marie Kondo), und das spart mir im Endeffekt unglaublich viel Zeit.
      So viel Platz braucht das System gar nicht, das Zimmer ist auch nicht besonders groß wie man sieht. Den Schrank für die kleinen Schubladen bzw. Kisten habe ich mir vor Jahren selbst gebaut, darin hat unheimlich viel Platz. Ich mag die vielen Schubladen. Hach, ich glaub ich muss doch noch einmal eine ausführlichere Runde durch mein Nähzimmer machen (bei mir am Blog) und ein paar praktische Sachen ausführlicher zeigen. Liebe Grüße, Gabi

  10. Liebe Gabi, das gefällt mir so richtig gut!!! Übersicht, einen Plan haben und dem nicht sklavisch folgen müssen und doch viel schaffen neben all den anderen Dingen, die einen manchmal so umtreiben. Dieses „nur ein Projekt auf dem Tisch haben“ hilft (glaub ich jedenfalls) schon unglaublich viel! Dieses IdeenSammelBoard werde ich mir mal näher anschauen, das gefällt mir gut. Gerade um angedachte Geschenke oder Überraschungen nicht aus den Augen zu verlieren…
    Hab vielen Dank für den Einblick in Dein Näh-Arbeits-zimmer und vielen Dank an Annette für die Idee ?
    Ganz liebe Grüße aus Franken an Euch ? Katrin

    1. Liebe Katrin, „The ONE thing“ ist auch der Titel eines amerikanischen Bestsellers im Bereich Selbstmanagement. Der Autor schreibt, dass wir nicht für Multitasking geschaffen sind und sehr viel mehr schaffen können, wenn wir uns auf EIN Ziel, ein Projekt, eine Aufgabe auf einmal fokussieren. Ich mag das sehr, vor allem beim Nähen, wenn ich dann doch in einem Projekt versinke. Plötzlich ist es zwei, drei Stunden später und ich frage mich, wie die Zeit so schnell vergangen ist. Ganz liebe Grüße an Dich zurück! Gabi

  11. „Eigentlich“ hätte ich das ja auch gerne bei mir im Nähzimmer so – nur bin ich nicht so konsequent, mich dran zu halten. Meistens kommt ein „unbedingt, wichtig, schnelles“ Projekt dazwischen, so dass die ursprünglichen Pläne etwas nach hinten verschoben werden… .
    Meine Patchworkstoffe sind glücklicherweise auch senkrecht in Kisten einsortiert. Nur bei den Bekleidungsstoffen funktioniert das noch nicht so richtig. Danke Gabi, für Deinen Einblick – und wie Du immer weiter verbesserst (beim mir gleitet es alle paar Monate ins Chaos und ich muss aufräumen)
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Liebe Ines, dabei warst doch du auch eines meiner großen Vorbilder, vor allem was das „ein Projekt nach dem anderen kosequent fertigstellen“ anbelangt. Und wie gesagt: Der Plan ist das eine, die Wirklichkeit dann oft etwas ganz Anderes. Verschiebungen gibt es immer, aber zumindest sitze ich dann nicht da, hätte Zeit zum Nähen und muss erst langwierig entscheiden, was ich denn jetzt angehen könnte? Was das Chaos betrifft: Ich habe schon auch aufgeräumt, bevor ich die Fotos gemacht habe… 😀 Sei lieb gegrüßt von der Gabi

  12. Liebe Gabi,
    dein Handarbeits- und Blog-Board auf Trello finde ich richtig klasse. Wir hatten uns als die App neu auf den Markt kam auch solche Familienlisten angelegt. Nur haben wir sie nicht konsequent geführt, dann geriet die App in Vergessenheit. Ich mag ja lieber handschriftliche Listen. Meine ToDo Liste hängt bei uns am Kühlschrank. Manchmal wird nach Wichtigkeit gestrichen oder neue Punkte kommen hinzu *lach*, je nah Dringlichkeit. Sehr neidisch bin ich ja auf dein Büro und Nähzimmer. Wenn ich auch ein ganzes Projektzimmer hätte, würde ich glatt deine Sortierungsmethode übernehmen. Die finde ich nämlich richtig super und effektiv, besonders dieses Regelsystem. Einfach klasse wie du das alles schaffst und auch brav daran festhältst. – Hab vielen, lieben Dank für deinen Gastbeitrag und den Einblick. Auch für all die Mühe hier bei mir über deine UFO Projektmanagement zu schreiben. Ich habe mich sehr über deine spontane Zusage gefreut. Hab einen wunderschönen Tag.
    Herzliche Grüße
    Annette

    1. Liebe Annette, seit Trello neu auf den Markt gekommen ist, hat sich mit Sicherheit ganz viel getan! Ich bin ein kleiner To-do-Listen-Junkie, Trello ist sicher schon die fünfte oder sechste derartige App, die ich längere Zeit verwende (immer in Kombination mit Evernote für längere Texte), aber hier bleibe ich definitiv hängen, weil die Oberfläche zweidimensional ist. Auch für meine beruflichen Projekte möchte ich es nicht mehr missen! Danke nochmals für die Einladung zum Gastbeitrag, ich hab mich sehr gefreut! lg, Gabi

  13. Servus Gabi!
    Ich finde deine Ordnungstipps ganz toll – ich bin in der glücklichen Lage, ein Bastelzimmer mein Eigen nennen zu dürfen. Es ist sooo toll. Wenn man mit dem Basteln, aus welchem Grund auch immer, fertig ist – zack – Tür zu und niemand sieht, was sich dahinter abspielt. Es freut mich, dass Annette diesen Gastautorenbeitrag beim DvD verlinkt hat. Euch beiden eine schöne Woche wünscht
    ELFi

    1. Servus Elfi! Das Liegenlassenkönnen und Türzumachen genieße ich jetzt auch sehr. Früher war meine Näh-Ecke im Wohnzimmer, wo auch der große Esstisch stand, den ich immer mit-okkupiert habe. Jetzt, wenn ich was liegen lasse, stelle ich mir immer eine kleine, mobile Korkwand an die Kante zwischen Schreibtisch und Nähtisch. Sonst kann ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren, wenn ich immer das verlockende Nähprojekt vor der Nase habe… Dir auch eine schöne Woche! Gabi

  14. hallo Gabi,
    ich bin zwar gerade weit weg von zu Hause im Urlaub, aber im Kopf entstehen sofort Bilder von der Unordnung in meinem Nähzimmer! Es ist ein reines Nähzimmer, so dass ich immer die Tür zumachen kann. Zu viele Projekte gleichzeitig und zu viel Material füllen das Zimmer auf nicht so schöne Weise im Moment…. Allerdings „stehen“ meine Stoffe seit Jahren in Kartons – die einzige Stelle im Raum, wo Ordnung herrscht!
    Deine Ein-Projekt-Methode sollte ich mir unbedingt zu Herzen nehmen. Dann kämen so nach und nach die UFOs aus dem Haus. Aber da bin ich auch so dran. Ziemlich gut,’s Mitnehmen in Dein Kreativreich!
    Valomea

    1. Hi Valomea, schöne Grüße in den Urlaub und fein, dass Du Dich meldest! Bis vor ein paar Monaten hatte gar nicht alles in den Regalen Platz, was ich glaubte aufbewahren zu müssen, sondern hat sich in Kisten und Schachteln und Stapeln auch davor gehäuft. Dann habe ich meine Projektplanungs-Workflow, womit ich mich beruflich strukturiere, auch für den Blog und die Werkel-Projekte übernommen. Einige „Altlasten“, die ich sicher nicht mehr fertigmachen würde, aussortiert und weggebracht. Platz in den Regalen geschaffen. Aber nicht zu viel, weil meine Stoffe die absolute Grundlage für neue Kreativprojekte sind. (Ich betreibe auch keinen expliziten Stoff-Abbau.) Und die Konzentration auf das EINE Ding kommt auch aus dem Selbst- und Zeitmanagement. Es hilft mir, mich zu fokussieren und dran zu bleiben. Und das finde ich ein sehr befreiendes Gefühl, wenn ich weiß: Ich kann gar nichts vergessen, es ist eh alles in der Liste und wird zur richtigen Zeit wieder auftauchen. Stoffe aufstellen ist genial, oder? lg, Gabi

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