Hossegor – Urlaub in Frankreich

Kennt ihr Hossegor? Soorts-Hossegor liegt etwa 21 km nördlich vom mondänen Biarritz entfernt und ist ein wunderschönes, kleines Örtchen direkt an der französischen Atlantikküste, nicht nur ein Paradies für Surfer.

Im letzten Sommer trieb es uns nach langer Zeit wieder einmal nach Frankreich. Erst mit dem Flugzeug nach Bordeaux und dann etwa 2 Autostunden weiter über die A63 nach Hossegor, im Département Landes, in der Region Nouvelle-Aquitaine am südlichen Atlantik.

Wir hatten ein gepflegtes Ferienhaus gebucht, nur ca. 200 m Fußentfernung vom feinkörnigen Sandstrand. Im Juni empfanden wir es angenehm kühl und auch sehr ruhig, mit wenig Tourismus. Die meisten Urlauber, besonders Surfer besuchen diese Region in den wärmeren Sommermonaten (Juli-September), dann pulsiert das Leben in den Bars, am Strand und Wellenreiten steht hoch im Kurs.

Wir vertragen allerdings diesen Trubel nicht und reisen lieber im Frühsommer ans Meer.

Unser Ziel ist Entspannung, gutes Essen, ein Klimawechsel und das Rauschen des Meeres zu hören. Überall gibt es kleine Restaurants, die Köstlichkeiten und auch frisches aus dem Meer anbieten. Wer gern selbst kochen möchte, findet in der Markthalle „Les Halles“ in Hossegor alles, was er dafür braucht.

Die Einheimischen treffen sich sonntags in der Halle, zum Mittagessen oder für einen kleinen Plausch am Stehtisch mit Käse, Wein und/oder Café.

Wer im großen Einkaufszentrum der Stadt einkaufen möchte, hat danach keine Wünsche mehr offen. Was es hier nicht gibt, gibt es nicht. Die Artikelvielfalt ist mehr als ausreichend.

Als ich das erste Mal den Laden betrat, blieb mir fast der Mund offen stehen. So eine reiche Auswahl an Lebensmitteln hatte ich zuvor nicht gesehen.

Im Supermarkt findet man gefühlte 30 Buttersorten und die Käsetheke streckt sich fünf Meter entlang der gesamten Lauflänge des Einkaufszentrums, Fischen, Meeresfrüchten, Fleisch, Obst und Gemüse und all dem was das Herz begehrt.

Etliche, wirklich gute, kleine Restaurants sind in Hossegor ansässig und es macht Spaß ganz neue Gerichte einfach mal auszuprobieren und der Nachtisch ist ein Muss. Hier ein Café Gourmet, da weiß man nie was man bekommt, aber lecker ist es immer.

Die Menschen sind sehr freundlich und offenherzig, auch dann wenn man kein einziges Wort Französisch spricht. Vielenorts kommt man auch mit Englisch oder mit „Händen und Füßen“ weiter. Selbst der Campingplatz ist empfehlenswert, so wie mir meine Nachbarin berichtete.
Ein Leben wie im Paradies, fernab von Stress und Ruhelosigkeit.

Der Strand in Hossegor – Plage de la Gravière ist sehr beliebt.

Zum Schwimmen ist die Brandung allerdings viel zu stark, manche lassen sich jedoch nicht von dem starken Wellengang abhalten und geangelt wird fast überall.

Direkt neben Hossegor liegt der Ort Capbreton mit ca. 8500 Einwohnern und die beiden Orte sind nur durch den Seitenarm der Adour getrennt. Capbreton ist vom Strand aus in guter Sichtweite zu erkennen. Einige Restaurants, die direkt am Strand liegen, sind auch zu Fuß von Hossegor aus in wenigen Minuten zu erreichen, weil sie vor der breiten Flussmündung liegen. Möchte man aber in die Altstadt fahren, nimmt man am besten das Auto.

Besondere Ausflugsziele in Capbreton sind die berühmte, lange Seebrücke aus Holz, ein fast 70m hoher Leuchtturm, der noch in Betrieb ist, Architektur aus dem 15. und 16. Jahrhundert, tolle Sandstrände, ein Wellnesszentrum und ein imposanter Jachthafen.

In dem Badeort gibt es etliche, gute Strand-Restaurants.

Einige von ihnen haben wir mehrmals besucht und ich hatte ein Favorit, das Restaurant, das Chez Papa Joub, an Les Terrasse de L’Ocean. Mein Lieblingsgericht, der Salade Papa Joub, ein Traum!

Anschließend gab es einen Spaziergang am Strand, bei dem raueren Küstenklima, ist die Vegetation eher karg. Viele Blumen sind im Juni eher selten. Weiße und rosafarbene Oleander findet man dagegen oft, auch andere Küstenblümchen sind vertreten.

Am See – Lac d‘ Hossegor wird Stand-up-Paddling angeboten, das macht wirklich großen Spaß. Mit Barfuß wartet man durch den Schlamm und zieht das Paddle Board ins Wasser. An einem Knöchel wird per Klettverschluss die Board Leine befestigt und dann kann es losgehen.

Der See lädt einfach zum Verweilen ein, man kann sich aber auch Paddelboote ausleihen. Wir lieben es uns in der Natur aufzuhalten. Es ist ruhig, die Luft ist angenehm frisch im Juni und die Erholung kommt von selbst.Wer mehr über das Baskenland, den typischen Baustil der Basken, ihre Sprache und Kultur herausfinden möchte, fährt am besten nach Bayonne. Dort gibt es ein Baskisches Museum, wo es sogar einen Ausstellungsführer in deutscher Sprache gibt. Hossegor liegt ganz nahe an der Landesgrenze zu Spanien und mit dem Mietwagen erreicht man schnell das spanischen Baskenland. Ein Tagesausflug nach San Sebastián stand auch bei uns auf dem Plan. Hier sind mein Liebster und ich vor vielen Jahren ein Paar geworden und wir wollten unbedingt den Kindern zeigen, wie wunderschön es dort ist.

Ein Revival sozusagen. 🙂

San Sebastián liegt am Golf von BiskayaDiese Region Spaniens ist berühmt durch die wunderschönen Sandstrände.

Die muschelförmige Bucht, die auch La Concha (die Muschel) genannt wird, ist der Eyecatcher der Stadt. Am Vormittag fuhren wir mit dem Auto auf der A63 über Bayonne nach Saint-Jean-de-Luz und dann weiter über die Grenze nach Spanien. In San Sebastián angekommen frühstückten wir in einem kleinen Back Shop, namens Gogoko Goxuak. 

Zu Fuß lässt sich die Altstadt und der Stadtstrand gut erreichen. Mit Kindern ist der Besuch des Ozeanariums am Plaza Carlos Blasco de Imaz ein absolutes MUSS.

Schon bei meinem ersten Besuch war ich vollkommen fasziniert von dem 360º Glastunnel, der wie eine Straße unter dem Meer aussieht. Total spannend all die Fische, Quallen, Seepferdchen und auch Haie von unten anschauen zu können. Das nächste Mal möchte ich unbedingt wieder dort hin.

Donostia (der baskische Name von San Sebastián) ist die Hauptstadt der Provinz Gipuzkoa.
Im 19. Jahrhundert war es die Sommerresidenz von Kaiserin Isabella der II., durch sie erlangte die Stadt ihren Ruhm. Heute ist San Sebastián berühmt für die gute Küche und die Filmfestivals, die jedes Jahr im September stattfinden.

San Sebastián hat wirklich ihre Reize. Der Strand, der Bootsanleger, die Sternen Köche in den Restaurants, das mondäne Flair – einfach schön anzusehen.

Unser Tagesausflug war damit aber noch nicht ganz beendet. Auf dem Rückweg nach Frankreich fuhren wir über Saint-Jean-de-Luz zurück.  Die französischen Stadt, mitten im Baskenland, wurde berühmt durch die Heirat von Ludwig XIV und Maria Theresia von Spanien. 

Im Zentrum der Altstadt steht die Saint-Jean Baptist Kirche, hier wurde im Jahre 1660 die Trauung der beiden vollzogen. Nicht nur historisch, auch architektonisch ist die Gegend sehr interessant. An der Strandpromenade von Saint Jean de Luz finden sich verschiedene Baustile, besonders schön finde ich die verspielten Art Deco Villen. 

Direkt neben Saint-Jean-de-Luz liegt Ciboure und auf dem grünen Hügel stehen baskisch-landaisischen Villen. Dieser speziell baskische Baustil aus den 1920er -1930er Jahren ist typisch für die Region. Das besondere an ihnen ist der weißgekalkte Anstrich, das Fachwerk und die einfache Form der Dächer, die leicht überhängen. Meist stehen sie in einer rein grünen Landschaft und das Fachwerk hat oft eine dunkelrote, grüne, braune und machmal auch blaue Farbe.

Die Architektur in den Stadtzentren „centre-ville“ ist ausgesprochen schön, besonders mag ich die Häuser aus dem 16. Jahrhundert, mit den hohen Fenstern, den Fensterläden und den gedrechselten Geländern in den engen Gassen.

Traditionelle Leckereien findet man überall und in Biarritz gibt es auch ein Schokoladenmuseum. In den Bäckereien der Stadt, wird meistens der „Gâteau Basque“angeboten.

Das ist ein französischer Mandelkuchen nach baskischem Rezept. Gebacken wird er mit einer Füllung aus Vanillecreme oder auch mit dunklen Kirschen.

Mir ist Frankreich sehr ans Herz gewachsen. Früher wollte ich überhaupt nicht nach Frankreich reisen, weil mir alles so fremd erschien. Doch durch die freundlichen Menschen,
fühlt man sich hier wirklich Willkommen und gut aufgehoben.
Das Essen ist ein so köstlich.

Das Meer, die Wellen und die frische Luft – Erholung pur.

Eine Reise an die französische Atlantikküste ist auf jeden Fall eine schöne Bereicherung.

Wissenswertes und kleine Tipps:

Die Autobahn Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h sollte man unbedingt einhalten. Hohe Strafen drohen bei Verkehrsdelikten. Man passt sich schnell an den geregelten Verkehr an. Auf der Autobahn gibt es Mautstellen, wo entweder das Münzgeld in ein Fangnetz geworfen wird oder man zahlt per Kreditkarte. Bei den sensorgesteuerten Mautstellen fährt man einfach durch die „Lesestation“ und die Gebühren werden elektronisch abgebucht. Kleines Geld wird dort verlangt. Beträge zwischen 1,80 – 3,60€ sollte man pro Mautstelle bereit halten. So betrug der Betrag für die Rückreise von Hossegor nach Bordeaux zum Flughafen, auf der A63 (Salles) ca. 9€.

Wer in den Einkaufsläden nach Mineralwasser ohne Kohlensäure sucht, findet es unter diesem Namen: „eau minerale naturelle“ oder kurz „eau plate“ oder mit Kohlensäure: „eau minerale naturellement gazeuse„. Butter heißt hier: „le beurre“ und eine Flasche Milch: „bouteille le lait„, Erdbeermarmelade: „confiture de fraises„.

In den Restaurants gibt es sowohl den Mittagstisch: „Midi“ 12-14 Uhr als auch das Abendessen „Soir“: 19:30 – 21:30 Uhr, wer lieber seine Hauptmahlzeit später am Tag ein nimmt. In den Speisekarten findet man Gerichte wie: eingelegte Ente: „Confit de Canard“,  Miesmuscheln in Weinsauce mit Pommes Frites: nach Art des Hauses: „Moules marinières, frites maison“,  gegrilltes Rippenstück vom Rind: „Entrecôte grillée“ oder ein Rib-Steak: „Côte de bæuf“ sind Delikatessen. Leckere Nachspeisen sind: gebrannte Creme: Crème brûlée à la vanille, Baskischer Mandelkuchen mit Kirschen: „Gâteau basque à la cerise.

Und du? Reist du gerne nach Frankreich? Ich habe es lieben gelernt und jedes Mal wieder beschließe ich im nächsten Herbst einen Französischkurs an der Abendschule zu belegen. Vielleicht klappt es ja irgendwann. 🙂

Ihr Lieben, macht es euch fein und genießt die Zeit!

Liebe Grüße

Frau Augenstern

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17 Kommentare

  1. Boah! Ein toller Bericht und wunderschöne Fotos! Auch unsere Familie liebt Frankreich! Letztes Jahr waren wir am Atlantik (Cap Ferret). Unsere Tochter ist mit einem Franzosen verheiratet und lebt in Frankreich :-).
    Liebe Grüße
    Ingrid

  2. Frankreich ist nicht unbedingt mein Reiseziel. Die Sprache schreckt mich ab. Ich kann kaum ein Wort und viele sagen, mit Englisch kommst du nicht weiter.
    Dafür gefallen mir deine Bilder und die tollen Beschreibungen.
    Liebe Grüße
    Andrea

  3. Das ist ja ein umfangreicher Reisebericht, es sind wirklich ein paar Highlights dabei, vielleicht geht es dieses Jahr für mich nach Frankreich, mal sehen 😉
    Herzliche Grüße
    Cora

  4. Liebe Annette,
    jetzt hab ich fernweh und mag eigentlich nicht ins Geschäft, sondern lieber dort hin fahren 🙂
    Danke fürs Zeigen.
    Liebe Grüße
    Petra

  5. mahhhhh des is ein toller REISEBERICHT,,,,,
    du hast sicher aaaaallles aufgeschrieben,,,,,gggggg

    i bin froh das i de zwoa ORTE weiss wo i de letzte WOCHE war;;;;;grins

    wünsch da no an feinen ABEND
    bis bald de BIRGIT

  6. Wie schön! Deine Bilder wecken sofort die Sehnsucht nach Meer, aber die Tage dahin sind bei uns gezählt… 😉
    LG
    Valomea

  7. Liebe Annette,
    danke für diesen wudnerbaren Bericht! Ich kannte Hossegor noch nicht, aber das ist ein Ort, den man sich merken sollte! Vor velen, vielen Jahren war ich mal in Biarritz, aber nur einen Tagesausflug machen, ( ich war 14 damals und mit Oma unterwegs ;O) …)
    Hab einen guten Start in die neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥
    P.S. Zu dem Problem, daß die Kommentare nicht mehr an die Emailadresse weitergeleitet werden, habe ich heute morgen was in meinem Post geschrieben!

  8. Wundervolle Einblicke , Tolle Bilder , ich bin absolut begeistert von Deinem schönen Urlaubsbericht .
    Vielen dank für´s zeigen :))
    LG heidi

  9. Liebe Annette,

    wir waren auch schon in der Gegend – in Mimizan, um genau zu sein. Ich liebe die ganze Küste da unten und will unbedingt mal wieder dort Urlaub machen! Auch in San Sebastian waren wir damals auf unserem Riad trip – hach, das war schön!

    Lieber Gruß,
    Sonja

  10. Sehr schön. Ich war schon oft in Frankreich, aber nie an der Atlantikküste. Cap Breton kenne ich von Nova Scotia, Kanada. Da gibt es bestimmt eine geschichtliche Verbindung. Liebe Grüsse von Regula

  11. Ein bisschen Urlaubsflair habe ich jetzt mitnehmen können… danke für die ausführliche Beschreibung, die fantastischen Bilder. Das ist tatsächlich ein wundervoller Ort, um Urlaub zu machen. Eine Adresse, die ich mir merken möchte. Bisher war ich lediglich zweimal in Paris und öfter im Elsaß, in der Storchenstadt.

    Ein herzlicher Sonnengruß zum Wochenende… von Heidrun

  12. Was für ein wundervoller Urlaubsbericht ist das! Auf so einen Urlaub hätte ich auch mal wieder so richtig Lust. Ich war vor vielen Jahren in Frankreich und es war auch wunderschön. Seit über 25 Jahren war ich nicht mehr dort. Das ist wirklich entschieden zu lange:-)
    Herzlich Susanne

  13. Liebe Annette,
    danke für die wunderschönen Bilder und die vielen Informationen.
    Das hat richtig Lust auf Frankreich und das Baskenland gemacht.
    Euch noch eine schöne Zeit.
    Liebe Grüße
    Tina

  14. Liebe Annette, so ein wundervoller Post, Du hast Land und Leute so toll beschrieben… Genauso haben wir es auch erlebt, etwas nördlicher, am Lac de Leon. Einmal in den Campingplatz verliebt, hat es uns immer wieder dorthin gezogen…
    Vielen Dank für die schönen Bilder und die lieben Worte, alles Liebe, Katrin

  15. Liebe Annette,
    vielen Dank für die wunderschönen Bilder. Da bekomme ich gleich Fernweh.
    Schönes Wochenende und LG, Doris :o)

  16. Gan vielen lieben Dank für die schönen Bilder und die Urlaubsimpressionen, da kommt bei mir so richtig Urlaubsfeeling auf. Ich erinnere mich ganz besonders an einen denkwürdigen Frankreichurlaub in ganz junge Jahren – lange Geschichte… Aber ganz besonders in Erinnerung ist mir geblieben, dass mein damaliger Liebster, der niemals ein Wort Französisch gelernt hatte, die Wäscheklammern in der altmodischen kleinen Drogerie nach einer filmreifen Pantomime schon in den Händen hielt, während ich noch verzweifelt nach den richtigen Vokabeln suchte (dafür weiß ich aber bis heute, was Wäscheklammer auf Französisch heißt). Aber bestimmt ist es eine gute Idee, ein bisschen Französisch zu lernen – und Spaß macht es ja auch.
    Liebe Grüße von Gabi

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