Île de Noirmoutier – Urlaub in Frankreich

Kennt Ihr Noirmoutier? Die Atlantikinsel Noirmoutier befindet sich in Westfrankreich und gehört zu den typischen Urlaubsregionen der Franzosen. Sie gehört zur Region ‚Pays de la Loire‘. Die Urlauber reisen aus der naheliegenden Umgebung (Nantes) an, kommen im Sommer aber auch aus dem weiter entfernten Paris. Auf der ca. 20 km langen Insel leben etwa 10.000 Insulaner. Deutsche findet man hier so gut wie gar nicht. Wir waren 2019 im Juni dort (vor der Pandemie) und ich will Euch die schönen Bilder nicht vorenthalten.

Die Insel ist mit dem Auto gezeitenabhängig über die 4,5 km lange Passage du Gois oder über die Pont (Brücke) erreichbar. Die Passage du Gois ist zweispurig und hat Rettungsinseln, die allerdings nur für Personen und nicht für Autos gedacht sind.

Kommt man zur falschen Zeit, ist die Meerpassage bis zu drei Meter mit Wasser überspült. Wir hatten uns jedoch zuvor informiert und sind bei Niedrigwasser angereist. Es ist ein großes Spektakel zuzusehen, wie die Inselbewohner bei Ebbe mit ihren Handwerkzeugen, kleine Hacken und Hacken den schlammigen Meeresboden nach Austern und kleineren Muscheln absuchen. Am Abend gibt es dann frische Muschel und Wein. Wie köstlich! Bei schönem Wetter und besonders am Wochenende herrscht dort Hochbetrieb.

 

Wer Austern mag, kann sie natürlich auch im Fischgeschäft kaufen. Aber, wer weiß schon wie alt sie sind? Um die Frische zu prüfen, muss man einen Tropfen Zitrone auf den Flimmerkranz der Austern tröpfeln. Ziehen sie sich zusammen, ist das der Beweis für eine gute Qualität. Aber wer sie selbst aus dem Watt holt, hat eh die schmackhaftesten Austern ever. 🙂

Hier ein Blick in den Hafen von Noirmoutier-en-l’Île, wo die kleinen Segelboote der Insulaner zu finden sind. 

Fährt man mit dem Fahrrad durch das Naturschutzgebiet, stößt man immer wieder auf die Salzwiesen, wo das Meersalz geerntet wird.

Das Meerwasser läuft von Staubecken zu Staubecken und zieht sich durch die Kanäle und Tümpel. Während das Salz in 48 Stunden langsam durch diese Becken läuft, erhöht sich seine Salzkonzentration durch die Verdunstung von 35 g/Liter auf 300 g/Liter. Wie das genau funktionier, liest *hier* weiter. 

Die Insel ist Natur pur und wer Ruhe liebt, ist hier genau richtig. Ein Naturschutzgebiet gibt es auch auf der Insel und besonders seltene Meeresvögel sind hier zuhause.

Die Bewohner leben vom Tourismus oder Fischfang, auch Salzgärten findet man entlang des Küstenstreifens immer wieder. Einfach einen Tag draußen in der Natur genießen, an der Luft, die so schön nach Salz und Meer riecht, dass macht Spaß.

Und am Himmel sind wundervolle Wolken zu sehen, manchmal mehr und manchmal weniger und Wind gibt es genug! Am 40 km langen Sandstrand kann man dem Meer und dem Wind die Stirn bieten.

Die Franzosen lieben es, mit ihren kleinen Booten raus aufs Meer zu fahren. Und, es sind nicht nur Fischer unterwegs. Auf den Märkten werden die regionalen Erzeugnisse direkt an die Kundschaft verkauft. Bei einem Marktbesuch kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Allerhand Meeresfrüchte, frisches Gemüse aber auch Backwaren und Käse werden angeboten.

Die Kinder waren ein bisschen schockiert als sie sahen, dass die Meerestiere zwar auf Eis gelagert wurden aber alle noch am Leben waren. Austern, die verschiedensten Muscheln, Hummer, Fische, Meeresspinnen, von allem genug.

Seespinnen kocht man hier in einem Sud mit Lorbeerblättern, dann werden sie ganz rot und sind bereit für ein Festmahl. So gerne würde ich wieder nach Noirmoutier-en-l’Île fahren, wenn doch nur die Zeit dafür gekommen ist.

Immer wieder stößt man auf Menschen, die nach Muscheln suchen. Als Ausrüstung haben sie einen kleinen Eimer und eine Art Holzforke dabei, die es dort in den Geschäften zu kaufen gibt. Mit diesem Hilfsmittel lassen sich die Muscheln leicht aus ihrem Versteck herausgraben.

Muscheln gibt es viele am Strand zu finden –  es ist eine wahre Freude nach den Schönsten zu suchen.

Ich rieche das Meer, fühle den Wind in den Haaren und die Sonne scheint mir ins Gesicht.

Eine Auszeit der speziellen Art. 


Im Juni blühten die Blumen an jeder Ecke. Ging man durch eine Siedlung, fand man wunderschöne Blumen an den Hausabgrenzungen. Besonders die Stockrosenblüten hatten es mir angetan.

  

Und, die über die Grenze bekannte Kartoffelsorte Bonnotte wird nur auf Noirmoutier angebaut. Das Besondere ist, dass sie zu Lichtmess gepflanzt und mit einer Tang-Schicht bedeckt wird. Erst nach ca. 90 Tagen steht die Ernte an. Verkauft wird sie in den typischen Holzkisten, die sowohl im Supermarkt als auch auf den Märkten zu finden sind. [Quelle: Secrest des Fremdenverkehrsamts der Insel Noirmoutier.]

Kartoffelfeld auf Noirmoutier-en-l’Île

Wir hatten ein ruhiges Ferienhaus auf der Insel, gebucht über eine Ferienhausvermittlung aus Stuttgart. Der Verwalter vor Ort spricht auch Englisch. Wer sich dafür interessiert, kann mich gerne anschreiben.

Einfach losfahren, die Koffer im Gepäck mit ein paar guten Büchern. Guten Wein und leckeres Essen findet man vor Ort. 

Hach, wann sehen wir uns wieder du schöne Insel?

 

Hat Euch der kleine Ausflug nach Frankreich gefallen?

Ich sende Euch ganz liebe Grüße

Annette

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5 Kommentare

  1. Liebe Annette,
    ein hübsches Fleckchen Erde. 😊 Auch wenn die Anreise etwas abenteuerlich klingt. 😉 Das wäre sicherlich ein tolles Erlebnis.

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀

  2. Ich kenne Frankreich so gar nicht und so hat mir dein Ausflug gut gefallen. Aber eines verstehe ich nicht. Die Insel ist 20 Kilometer lang und hat 40 Kilometer Sandstrand???
    Geht der rundherum um die Insel?

    Gruß Marion

  3. Liebe Annette,
    schön! Ich hab mal in Nantes gewohnt und fühle mich immer noch ein bisschen daheim, wenn ich Fotos von der Küste und den schönen Orten dort sehe. Noirmoutier mag ich auch besonders gerne und du hast es auf deinen Bildern wunderbar eingefangen.
    Hoffentlich kommen wir da bald wieder hin!
    Liebe Grüße
    Nanni

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