Endlich Sonntag! Heute erzähle ich euch von meinem ersten Besuch auf der Nadelwelt. Eigentlich wollte ich ein schönes, langes Wochenende in Karlsruhe verbringen und gleich an zwei Tagen die Handarbeitsmesse besuchen. Doch leider hat es terminlich nicht so gut gepasst und so fuhr ich am Samstagmorgen nur für einen Tag zur Messe. Von Heidelberg aus, ist das ja ein Katzensprung. Um 8 Uhr morgens saß ich startklar und gut bepackt im Auto und schon um 9 Uhr hatte ich mein Ziel erreicht. Das ging echt schnell.
In meiner Phantasie war die Nadelwelt immer etwas ganz Besonderes gewesen. Ich stellte mir ein riesiges Messegelände vor. Groß ist es auch, aber längst nicht so groß, wie in meiner Phantasie. Trotzdem konnte ich nicht alles ansehen, weil ich mich für einen Ganztags-Workshop (9:30 – 17:30 Uhr) angemeldet hatte.
„Nähen auf Papier – Foundation Paper Piecing“!
Endlich von der Pike her „Paper Piecing“ lernen! Viele wissen nicht, was Paper Piecing ist. Mir war dieser Begriff auch erst im letzten Jahr über den Weg gelaufen, nachdem ich mich entscheiden hatte, bei einem BOM teilzunehmen. Der BOM-Link geht zur geschlossenen FB Gruppe dieses BOMs, des ehemaligen Nähzentrum Heidelberg, dass von Frau Schwaninger geführt wurde. Leider hat sie ihren Laden Ende 2018 aufgegeben. Für absolute Patchwork Anfänger auch hierzu eine Erklärung, obwohl es nicht mit diesem Kurs zutun hat. Ein BOM ist die Abkürzung für „Block of the Month“ hierbei wird in einem Jahr, also in 12 Monaten je ein Patchwork Block pro Monat genäht.
Nur weitergekommen bin ich nicht, mit meinem BOM, wegen der fehlenden Kenntnisse über Paper Piecing. Das wollte ich unbedingt auf der Nadelwelt, der Patchwork Messe schlechthin, ändern!
Die Kursleiterin Aylin Öztürk verschickte gleich nach der Anmeldebestätigung ein Infoblatt mit allen Wichtigkeiten. Auch die Blöcke und Vorlagen zum Anmalen des Mini Quilts waren enthalten.
Um, Stress aus dem Messebesuch zu nehmen, hatte ich mir zu allem Luxus eine Leihnähmaschine gebucht. Frau hat ja eh immer schon viel zu viel dabei. 😉
Ja wirklich, alle Kursteilnehmerinnen hatten fast das ganze Nähzimmer eingepackt!
Quatsch! Stimmt nicht ganz, aber sie hatten ihre Nähmaschine, die Schneidematte mit Rollschneider und auch ein Bügeleisen mit Bügeldecke für den Tisch, Stoff, sowieso auch noch die üblichen Nähzutaten mitgebracht. So war jede der insgesamt 6 Teilnehmerinnen bestens ausgestattet und was noch fehlte, wurde in der Mittagspause am Messestand gekauft. Ich hatte mir ja extra ein kleines Bügelbrett gebastelt. Dafür war dann aber doch nicht genügend Platz auf dem kleinen Tisch und so konnte ich die Bügeleinheit vom Kurs mitbenutzen. Super praktisch fürs Nähen auf Papier ist ein Add-A-Quarter-Lineal. Das hilft beim Trimmen, also beim Abschneiden der Nahtzugabe und spart viel Zeit.
Für den Kurstag wurden die einzelnen Blöcke des Mini Quilts nacheinander genäht. Alle Blöcke haben wir nicht geschafft aber die schwierigsten wurden gezeigt und je einmal genäht. Andere, die vom Aufbau Ähnlichkeiten aufweisen, wurden ausgelassen, so das alle sich an den einzelnen Blöcken versuchen konnten. Die schnelleren Damen schafften sogar mehrere Blöcke, allerdings ganz fertig wurde niemand.
Somit zeige ich hier meinen Mini Quilt auch erst, wenn er ganz fertiggestellt ist. Er wird aber nachgeliefert und auch hier nachträglich verlinkt, so das ihr sehen könnt, was aus meinem Mini Quilt von der Nadelwelt wurde.
Auf diesem Bild (oben) könnt ihr sehen, wie es gemeint ist mit dem „Nähen auf Papier“. Zwei Stoffstücke werden so zusammengelegt, dass nach dem Nähen auf Papier (von der Rückseite aus) diese Stoffstücke in einem ganz bestimmten Muster angeordnet sind. Nach jeder Naht wird ein weiteres Stoffteil angelegt, festgesteckt und dann wieder von der Papierseite genäht und gebügelt. So entstehen einzigartige Muster mit kleinen Flächen und unterschiedlichen Stoffmustern.
Dabei wird ein genauer „Fahrplan“ eingehalten, der auf dem Papier aufgedruckt ist. Hier, bei diesem „C“ Block (Foto oben) beginnt man mit der ersten Naht zwischen dem Stoffteil C1 und C2 und dann wird so weitergearbeitet mit C3, und so weiter.
Aylin Öztürk hatte ihren Spaß mit uns, besonders aber beim Zuschauen, als wir alle hochkonzentriert an unseren Blöcken arbeiteten. Dass es bei ALLEN „Klick“ gemacht hat, war für sie eine größte Freude. Bei mir hat das allerdings noch etwas länger gedauert, die anderen waren aber auch schon etwas geübter. Die lieben Damen haben mir viel Mut gemacht, sonst hätte ich hingeschmissen und stattdessen Frustkäufe auf der Messe getätigt! 😉
Auf diesem Bild sieht man, wie ein Stoffteil angesteckt wurde, unten liegt das Nähpapier.
Der „A“ Block.
Das hier ist einer der ersten Blöcke, den jeder 2x genäht hat. Für dem Mini Quilt werden 4 benötigt.
Nr. 1
Nr. 2
Der „B“ Block
Sehr hilfreich war auch die Erklärung, wie man nahtgenau die einzelnen Blöcke zusammen nähen kann, nämlich indem man das Papier bis zum Schluß auf den Blöcken läßt. Mit Hilfe des Papiers und den Endpunkten, einfach mit Stecknadeln durch zwei Lagen picken und genau die Stellen „bestimmt“, wo die Blöcke zusammen genäht werden müssen. Das ist genial und klappt super!
So sieht der fertige „C“ Block aus.
Die anderen Teilnehmerinnen hatten sich schon von Zuhause viele, schöne Stoffe mitgebracht. Ich hatte mich für eine Farbkombination aus Gelb, Orange und Beige entscheiden. Schön passend für das cremefarbene Ledersofa bei uns im Wohnzimmer, dass braucht nämlich ganz dringend wieder ein bisschen Pepp!
Oder ich mache noch eine größere Patchwork Decke daraus, was ich allerdings nicht glaube. Dafür müsste ich dann diesen Mini Quilt 4x nähen. Oder doch eine Tote Bag? All diese Vorschläge kamen von den anderen Kursteilnehmerinnen. Doch, was ist eine Tote Bag? Auch das wusste ich vorher nicht. Das Wort leitet sich von dem amerikanischen Wort: „to tote“ ab, was so viel wie „tragen“ oder „schwer tragen“ bedeutet. Also folglich eine „ich mache den Kühlschrank voll“ Einkaufstasche! Ah ja! Also eine große Tasche oder doch ein Sofakissen? Ihr werdet es sehen, wenn es fertig ist!
Der Mini Quilt wird nach seiner Vollendung die Größe von 30 x 30 Inch oder 76 x 76cm haben. Stellt euch einfach den oberen gelb grauen Quilt fertig genäht vor. Wobei der Stern die Mitte anzeigt. Mit welcher Sorgfalt Aylin ihre Stoffe vernäht hat! Besonders schwierig war es, den grauen Stoff mit dem Text zu vernähen, da man oft spiegelverkehrt denken muss und es dann mit der Schrift nicht mehr passt! Ja, dass ist dann die wahre Kunst!!!
Im Kurs wurden alle fertigen Blöcke an die Wand gepinnt, so dass man sich mit Hilfe der eigenen Phantasie ein buntes Muster vorstellen kann, richtig schön bunt ist es geworden.
Zum Schluss noch ein Paar Eindrücke von der Nadelwelt, von oben aus dem Konferenzbereich geknipst. Hier der Eingangsbereich mit den kunstvollen Patchwork Objekten, der ganz großen Patchworker!
In den letzten 20 Minuten der Nadelwelt Messe fiel mir dann doch noch ein bisschen Schmeichelstoff in die Hände! ;-)Er ist für den „6 Köpfe 12 Blöcke Quilt Along 2017“ gedacht.
Im kommenden Jahr gibt es wieder eine neue Nadelwelt in Karlsruhe, dafür werde ich mir dann richtig Zeit gönnen und vielleicht treffe ich dann ja auch ein paar liebe Blogger von euch! Die Nadelwelt 2018 findet am 04. bis 06. Mai 2018 statt und zwar von 10:00 bis 18:00 Uhr.Weitere Informationen gibt es hier.
Safe the Day
Hey, das wäre doch klasse! 🙂
Ich freue mich jetzt schon darauf!!!
Einen wunderschönen Tag für dich und mache es dir fein!
Liebe Grüße Annette
Das sieht sehr schoen aus, auch die verschiedene Farbcombis. Das ist bestimmt nicht dein letzter paper piecing Project. Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr "live" bei der Nadelwelt.
Ui, das ist ja eine Fitzelei, liebe Annette.
Mit der Technik lassen sich aber bestimmt ganz tolle Kunstwerke herstellen.
Herzliche Grüße von Heike
Hallo Annette,
genial, habe es zwar immernoch nicht kapiert, sollte mir das vielleicht auch mal antun mit nem Workshop. Danke für den Post und das Erklären, muss es mir wohl öfter durchlesen.
Liebe Grüße,
Petra
Liebe Petra,
du dass ist auch echt nicht einfach zu erklären. Ich maße mir nicht an, es wirklich begriffen zu haben. Muss mich jetzt auch wieder einarbeiten für die Fertigstellung. Am besten du machst einen Kurs, dann hat Frau zumindest eine Chance es zu lernen. 😉
Oder es gibt auch gute YouTube Videos zu dem Thema.
Liebe Grüße aus Heidelberg,
Annette
Hej Annette,
Fürs paper piecing interessiere ich mich auch brennend! Denn ich will ja unbedingt noch einen harry potter quilt in der technik machen 🙂 aber von karlsruhe bin ich auch erdteile weg,leider 🙂 deine arbeit sieht schon supertoll aus, bin mal auf das endergebnis gespannt. ganz LG aus Dänemark, ulrike:-)
Liebe Ulrike,
lieben Dank für die lieben Worte!
Herzliche Grüße nach Dänemark,
Annette
haalölleee SCHNACKI…
des hob i ja no nia gsehn,,,,mhhhh,,,, des dat mir ah gfalln…
mei i mechat ah immer soooo viele MESSEN bsuacha;;; ABER LEIDER
alle so weit weg….bläääär
HOB NO an feinen ABEND
bussale bis bald de BIRGIT
Liebe Birgit,
lieben Dank fürs Vorbeischauen – jaaaaa soooo viele Messen und so weit weg, so geht es mir auch immer!
Herzliche Grüße nach Österreich,
Annette 😉
Hallo Annette, da hast Du Dir wirklich etwas Tolles gegönnt! Ich habe eine gefühlte Ewigkeit bei Maaikke Bakker am Stand zugebracht und ihr beim Nähen auf Papier zugeschaut… Vielleicht kapiere ich diese Technik ja doch irgendwann mal 😉 Deine Messebeute würde mir auch gut gefallen …
Hab einen feinen Sonntag, liebe Grüße, Katrin
Liebe Katrin,
du hast recht, so einfach kapieren kann man das nicht. Das dauert! Aber wenn man dich vorgenommen hat, es richtig zu lernen, dann klappt das auch (nach einer gewissen Zeit) ;-).
Liebe Grüße aus Heidelberg,
Annette