✿ Sternenzauber Adventszeit | Familienrezepte für Christstollen

Heute ist der zweite Tag, bei den „Sternenzauber Themenwochen“ und ich darf 
euch heute unsere Christstollen Familienrezepte vorstellen.

Mein Schwesterherz hatte sie mir liebenswürdigerweise aufgeschrieben, so dass ich sie selbst nach backen kann, anstatt ihr den leckeren Stollen genüsslich – mit Ostfriesentee – wegzuessen. ♡

Also machte ich mich auf, um alle Backzutaten zu besorgt, auch die unüblichen. 
Wer kennt zum Beispiel Sukkade, Korinthen oder Arrak?

Das Wort Sukkade kommt aus dem lateinischen und bedeutet: succidus = saftig. Übrigens ist Zitronat das gleiche wie Sukkade. Das wusste ich vorher auch nicht. Zitronat ist eher ein gängiger Begriff, deshalb gehe ich jetzt nicht näher darauf ein. 🙂

Korinthen sind eine bestimmte Sorte von Rosinen. Rein optisch kann man Korinthen durch ihre Farbe erkennen, denn Korinthen sind sehr dunkel und fast schwarz, Rosinen dagegen eher hellbraun.
Arrak ist eine der ältesten Spirituosen der Welt. 
Geschmacklich und aromatisch wird er bei Rum oder Whisky eingeordnet und ist aus Zuckerrohr Reismaische destillierte Spirituose. Bei der Christstollen Herstellung wird er gern zum Verfeinern des Aromas verwendet. Wer den Stollen ohne Alkohol herstellen möchte, kann stattdessen Apfelsaft zum Einlegen der Korinthen und Rosinen verwenden.

Und, wusstet ihr das?
Damit der Stollen seinen typischen Geschmack entfalten kann, muss er ca. 4 Wochen durchziehen. Dafür am besten den Christstollen in ein Leinentuch einhüllen und lagern. Wichtig bei der Lagerung ist nur, dass er nicht luftdicht verschlossen wird, weil er sonst zu schimmeln beginnt.

Nach zwei Wochen kann er aber schon verköstigt werden. 🙂 Hat man kein Leinentuch zur Hand, eignet sich auch hervorragend feste Alufolie, mit der der Stollen komplett umwickelt wird. 

Die Zutaten für einen kleinen Christstollen sind:

Kleiner Weihnachtsstollen

150 g Butter oder Margarine
1 Päckchen Backpulver
150 g Zucker
250 g Quark
2 Eier
500 g Mehl
————————————-
1 Paket Rosinen
1 Paket Korinthen
1 Paket Zitronat
1 Paket gehackte Mandeln
————————————-
1 Paket Staubzucker (Puderzucker)
Butter zum Bestreichen

Dieser kleine Weihnachtsstollen wird nicht mit Hefe zubereitet, sondern man stellt aus Butter, Zucker, Quark, Mehl und Backpulver einen Rührteig her. Ist der Teig schön glattgerührt, werden die Rosinen und andere Zutaten untergeknetet. Das geht am besten mit den Händen, weil oft die Handrührgeräte nicht stark genug sind. Den Teig wird dann auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech zu einem Stollen geformt. 
Auf dem Blech bei ca. 180° 60 bis 65 Minuten abbacken. Hier habe ich die Einstellung: Ober- und Unterhitze gewählt. Den Stollen während der Backzeit ca. 5-6 mal vorsichtig mit Butter bestreichen. Dafür hatte ich eine große Menge Butter im Topf auf dem Herd vorher schmelzen lassen.
 
Nach dem Abbacken dick mit Staubzucker bestreuen.
Als zweites backte ich auch den großen Stollen mit Hefeteig, um einen guten Vergleich zu bekommen.

Die Zutaten für einen großen Christstollen sind:

Großer Christstollen:

1 kg Mehl
60 g Hefe
300 g Zucker
1 Prise Salz
3/8 l Milch
100 g Zitronat
100 g süße Mandeln, gehackt
10 g bittere Mandeln, gehackt
abgeriebene Schale einer Zitrone
1 Prise Zimt
1 Prise gem. Muskatblüte
1 Prise gem. Ingwer
1 Prise Kardamom
600 g weiche Butter
500 g Rosinen
500 g Korinthen
6 Esslöffel Rum oder Arrak

Vorbereitung:
Für den Teig Rosinen und Korinthen in einer kleinen Schale zum Rum übergießen und über Nacht durchziehen lassen.
Hefeteig herstellen:
Am Backtag zuerst die Milch leicht erwärmen. 
Das Mehl in eine Rührschüssel geben und die Hefe darauf zerbröseln. Dann Mehl, Hefe, Milch, Zucker, Salz zu einem Hefeteig verarbeiten. Alles mit einem Mixer inkl. Knethaken kurz auf niedrigster Stufe verrühren, dann voll speed etwa 5 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort so lange gehen lassen, bis er sich vergrößert hat.
Zitronat, Mandeln, Zitronenschale, Zimt, Muskatblüte, Ingwer, Kardamom, Rosinen und Korinthen auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche kurz mit durchkneten, das geht am besten manuell, mit den Händen. Zum Schluss auch die Butter (600g) mit durchkneten.

Anschließend einen Stollen formen und nochmals ca. 2 Stunden „gehen lassen“ bis er sich im Volumen etwa verdoppelt hat. Dann den Stollen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Hier ist es ganz gut, mehrere Schichten (3-4) Backpapier übereinanderzulegen, so wird der Stollen von untern nicht zu dunkel.

Den Backofen vorheizen:
Ober- und Unterhitze: Bei ca. 175° bis 180° etwa 1 Stunde backen.
Mach im Anschluß die Garprobe mit einem Holzspieß, klebt kein Teig mehr am Holz, ist der Stollen fertig! 😉

Nach dem Abbacken sofort den noch warmen Stollen mit reichlich geschmolzener Butter bestreichen.  und auf einem Kuchenrost erkalten lassen. Anschließend mit Puderzucker und evtl. zusätzlich Vanillezucker großzügig bestreuen. 😉

Puh, wie ihr seht ist mein großer Stollen wirklich sehr groß geworden. ;-D
Deshalb empfehle ich nur ein halbes Rezept vom großen Stollen zu nehmen, sprich nur die Hälfte der Zutaten zu verwenden. Das mache ich das nächste Mal, wenn unsere zwei Christstollen aufgegessen wurden. 🙂
Der beste Geschmack entwickelt sich bei der Lagerung von 4 Wochen, so wird der Stollen von dem leichten Rum Aroma durchflutet und so erhält er letztendlich den typischen Stollen-Geschmack. 😉 Wir haben allerdings den großen Stollen schon am Sonntag angeschnitten und auch unter den Nachbarn verteilt. Die haben sich riesig gefreut! 🙂 Denn er ist soooooo lecker!!!

Übrigens, ist der Stollen in meiner Heimat an keine Tageszeit gebunden. So wird Stollen mit Butter zum Frühstück gegessen, nachmittags zum Ostfriesentee und abends mit Wurst drauf! 🙂 Die letzte Variante habe ich allerdings noch nicht probiert. 😉

Als drittes Stollen Rezept hatte mir meine Schwester noch ein altes KLAVEN Rezept, von meiner Großmutter gegeben. Das habe ich jetzt allerdings noch nicht ausprobiert. Trotzdem möchte ich es euch hier vorstellen, weil es einfach dazugehört. Denn ich bin ein waschechtes Nordlicht, aus dem Oldenburgischen Münsterland. 😉 
KLABEN (auch plattdeutscher Ausdruck für Christstollen)

(Bei uns im Familienrezept steht das Wort: „KLAVEN“ und nach Recherche im Netz fand ich diese Bezeichnung auch im Bremer Raum. Der Klaben hat in Bremen eine lange Tradition und wurde schon 1593 in einer Akte des Bremer Rats als „Klaven“ erwähnt. Er besteht hauptsächlich aus Zutaten wie Rosinen, Mandeln Rum etc., die im Bremer Hafen angeliefert wurden. Weil der Fruchtanteil über 50% liegt, hält sich der KLABEN über Monate. Das Besondere am Klaben ist, dass er weder gebuttert noch nach dem Backen gezuckert wird. Deshalb wird er im hohen Norden auch als Vesper mit Wurst belegt.)

1 kg Mehl
250 g Zucker
500 ml Milch
1 Würfel frische Hefe
2 Eier
250 g Butter
abgeriebene Zitronenschale
1 Teelöffel Zimt
1 Teelöffel Kardamom
100 g Sukkade
1 handvoll gehackte Mandeln
750 g Korinthen und Rosinen

Einen Hefeteig herstellen (siehe oben, beim großen Stollen).
Butter und weitere Zutaten unterkneten und aufpassen, dass der Hefeteig mit den übrigen Zutaten beim typischen „Drücken, Klopfen und Rollen“ nicht reißt, sondern schön glatt bleibt. Dann einen Stollen formen und nicht – wie den typischen Dresdener Stollen mit dem Überschlag -, sondern einfach länglich geformt lassen. Den Teig an einem warmen Ort ca. 1 Stunde ruhen und gehen lassen“.
Dann im Ofen bei mittlerer Hitze ca. 50-65 Minuten abbacken.
Evtl. im Backofen den Stollen abdecken, damit nicht die Rosinen etc. verbrennen!!!

Wenn ihr schon richtig gut im Christstollen backen seid, dann könnt ihr euch den Stollen auch traditionell formen. 

Das geht so:
Aus dem Teig einen Stollen formen:
Dazu den Teig zu einem Rechteck ausrollen und von der längeren Seite aus aufrollen.
Mit der Kuchenrolle die Länge nach eine Vertiefung in den Teig drücken.
Die eine Seite leicht versetzt auf die andere legen.
Den mittleren Teig mit den Händen der Länge nach zu einem Wulst formen.
NUN WÜNSCHE ICH EUCH GANZ VIEL SPAß BEIM NACHBACKEN!!!!

Das war es für heute, morgen macht der „Sternenzauber“ halt
bei der lieben Eva . Sie zeigt, wie man Anhänger aus Salzteig herstellt.
Das wird bestimmt nett! 🙂

Ihr könnt natürlich eure Werke auch sehr gerne,
bei unserer Sternenzauber Linkparty verlinken, die ihr bei Eva findet. Und,
weitere Infos zur Sternenzauber Adventszeit findet ihr in meinem Beitrag von gestern.

Hier noch unser Wochenplan:

Montags: MARITA MaritaBW macht’s möglich
Dienstags: hier bei mir 🙂 augenstern-HD & ZAUBERKRONE
Mittwochs: EVA von Kartoffeltiger
Donnerstags: Susi von Susi näht
Freitags: SUSANNA von … und dann kam Irma

Genießt die schöne Adventszeit und habt ganz viel Spaß an unserem Sternenzauber,
Annette

*LyS*
*Crealopee*
*Mach mit #13*
*Weihnachtszauber*

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5 Kommentare

  1. Meine liebe Annette,

    ich liiiiieeeebe Stollen!!!! Meine Eltern kommen ja aus Leipzig und Oma und Opa bringen immer die leckerste Stolle der Welt mit! Ich genieße besonders die dicke Schicht aus Puderzucker oben drauf mmmmh <3
    Aber die Rosinen mag ich gar nicht, die müssen erst raus! 😀
    Da kannst du dir ja vorstellen, wie es immer auf meinem Teller aussieht 😀

    Ganz liebe und herzliche Grüße,
    deine Susi <3

  2. hmmm, ich liebe stollen! die sehen so gut aus! werd mir die rezepte speichern, hier bin ich auf den stollen von aldi angewiesen, was anderes gibts nicht und der war dieses jahr nicht so gut, sehr trocken!mich hat leider eine Nebenhöhlenentzündung erwischt, bin etwas neben der spur, weshalb ich nicht zum kommentieren gekommen bin :0(ganz LG aus Dänemark Ulrike :0)

  3. Liebe Annette,

    echt toll! Da werde ich mich dann auch mal ran machen an den Stollen! 🙂
    Ich finde es auch sehr interessant, dass der Stollen so lange noch lagern muss … ich hätte da ja extrem angst, dass er trotz Leintuch schimmelt 🙁 Aber wenn das so gehört, werde ich das wohl auch so machen und testen.

    Danke, meine Liebe!

    <3-lichst eVa

  4. Boah, was für ein Beitrag!! Da habe ich aber einiges dazu gelernt und große Lust bekommen, auch einen Christstollen zu backen!! Der sieht sooo lecker aus!!
    Ich finde es total interessant, dass der Stollen so lange gelagert wird, bevor er seinen Geschmack entwickelt!! Dh aber auch, dass ich schnell sein muss, wenn ich ihn noch vor Weihnachten servieren möchte 🙂
    Danke für die tollen Rezepte und die ausführliche Info dazu!! Ich bin schwer begeistert!
    Ganz lieben Gruß!
    Susanna

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